Der “Eiserne Mann” ist ein in einem Stück gegossener Roheisenbarren. Er hat eine Länge von 2,18 m und steckt mit seinem t-förmigen Ende etwa 1
m in der Erde. Dieses war offenbar als Aufhängevorrichtung für Transport und Weiterverarbeitung gedacht und vereitelte als Verankerung bisher jeden Versuch den Barren gewaltsam zu entfernen.
Seine porige Oberfläche und der über die ganze Länge uneinheitliche Querschnitt sind durch den Guss in einem Sandbett bedingt. Gusstechnik und Gussform lassen auf seine Herstellung im späten
Mittelalter schließen.
Herkunft und ursprünglicher Verwendungszweck des “Eisernen Mannes” sind nicht hinreichend geklärt. So ranken sich um ihn von jeher zahlreiche
Sagen und Geschichten, sowie sachbezogene aber auch abstruse Vermutungen. Urkundlich wurde er erstmals 1625 als Grenzmarkierung zwischen Alfter und Heimerzheim im Verlauf der römischen
Wasserleitung erwähnt. Diese Funktion erfüllte er nach einer späteren Quelle noch 1717. Der damalige Standort ist nicht mehr genau zu ermitteln. Erst unter Kurfürst Clemens wurde der
“Eiserne Mann” um 1727 an seine jetzige Stelle versetzt. Er diente als Markierungspunkt der Planungshauptlinie beim Ausbau des Schneisensystems für die Parforcejagd zwischen
Schloß Augustusburg in Brühl und Schloß Herzogsfreude in Röttgen. Heute ist er ein bei Wanderern beliebter Treffpunkt.
Quelle: K.Grewe Der Eiserne Mann im Kottenforst. Köln 1978
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